Reformationstag 2023: Rückblick auf die Anfänge der Reformation in Bad Neustadt an der Saale

Dr.Hausmann_31.10.2023
Bildrechte Sonja Schneider-Rasp

Gut besucht war der Gottesdienst mit Dekan Uwe Rasp am Abend des Reformationstags in der evangelischen Christuskirche in Bad Neustadt. An der Orgel begleitet wurde der Gottesdienst von Mario Streb. Die Festpredigt hielt heuer der frühere Bad Neustädter Dekan Dr. Gerhard Hausmann (Foto). Als promovierter Kirchenhistoriker beschrieb er die Zeit der Reformation in unserer Gegend. Durch zahlreiche Studenten sowohl aus der Neustädter Bürgerschaft als auch aus dem Kloster Maria Bildhausen gab es eine starke Verbindung zur Universität Wittenberg, von wo Martin Luthers Lehre auch in Franken Einzug hielt. Außerdem sympathisierten auch unter der Ritterschaft einige mit der neuen Lehre, so zum Beispiel Moritz Marschalk von Ostheim, der schon sechs Jahre nach der Veröffentlichung der 95 Thesen Luthers, im Jahre 1523, in Waltershausen die Reformation einführte. Doch durch die harten Maßnahmen der Würzburger Fürstbischöfe, allen voran Julius Echter von Mespelbrunn, kam die Reformation in Neustadt zum Erliegen. Als im Jahre 1591 90 evangelische Familien sich weigerten, wieder katholisch zu werden, mussten sie deshalb die Stadt verlassen. Erst im Laufe des 19 Jahrhunderts entstand durch Zuzug wieder eine evangelische Gemeinde.