Ausstellung im Orgelbaumuseum in Ostheim zum Jubiläum "500 Jahre Gesangbuch"

Orgelbaumuseum Gesangbuchvitrinen im obersten Stock
Bildrechte Evang.-Luth.Dekanatsbezirk Bad Neustadt an der Saale + Orgelbaumuseum

Das Orgelbaumuseum in Ostheim vor der Rhön würdigt dieses Jahr das Jubiläum „500 Jahre Evangelisches Kirchengesangbuch“ mit einer Ausstellung von evangelischen Gesangbüchern aus  drei Jahrhunderten - siehe die Fotos. Es kann zum Gruppenpreis eine Sonderführung gebucht werden, die in Zusammenwirken der Mitarbeiterinnen des Museums mit der Evangelischen Erwachsenenbildung, Stefan Wurth, stattfindet: Nach einer verkürzten Museumsführung (durch eine Mitarbeiterin des Museums) landet man im obersten Stockwerk bei den Vitrinen mit fast 50 Gesangbüchern und erfährt einiges über die Bedeutung des Gesangbuches durch die Jahrhunderte. Zwischendurch werden zwei oder drei bekannte Lieder aus dem aktuellen Evangelischen Gesangbuch gesungen. Falls gewünscht könnte dabei die/der „eigene“ Organist/in der Besuchergruppe die Orgel schlagen. Evtl. ist auch ein Kaffeetrinken im Museum möglich, so dass der kleine Gemeindeausflug schon fast perfekt wäre... (Hinweis: Leider ist der Museumsbereich im obersten Stockwerk nicht barrierefrei zu erreichen.)
 

Orgelbaumuseum Gesangbuch-Vitrine
Bildrechte Evang.-Luth. Dekanatsbezirk Bad Neustadt an der Saale + Orgelbaumuseum
In drei Vitrinen werden fast 50 Gesangbücher aus drei Jahrhunderten ausgestellt.
Blatt 1 aus der Ausstellungsmappe
Bildrechte Evang.-Luth.Dekanatsbezirk Bad Neustadt an der Saale + Orgelbaumuseum
Eine Seite aus der Mappe, in der Einblicke in alle Gesangbücher möglich sind. Um die Bücher zu schützen, sind diese nicht im Original zu durchblättern.

Zur Bedeutung des Gesangbuches gab die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern anlässlich des Reformationstages, 31. Oktober, folgende Pressemeldung heraus:

"Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern feiert den Reformationstag am Abend des 31. Oktobers mit zahlreichen Gottesdiensten. Im Mittelpunkt der diesjährigen Feierlichkeiten steht das 500-jährige Jubiläum des Gesangbuchs. Das gemeinsame Singen im Gottesdienst ist reformatorisch.

Das erste evangelische Gesangbuch, bekannt als das „Achtliederbuch“, wurde 1524 in Nürnberg veröffentlicht. Es enthielt acht Lieder, von denen vier vom Initiator der Reformation, Martin Luther, selbst verfasst wurden. Dieses Buch markierte den Beginn einer neuen Ära in der Kirchenmusik und der Gemeindelieder. Martin Luther erkannte die Kraft der Musik und des Gesangs als Mittel zur Verkündigung des Evangeliums und zur Stärkung des Glaubens. Seine Lieder, darunter Klassiker wie „Ein feste Burg ist unser Gott“ und „Vom Himmel hoch, da komm ich her“, wurden zu Hymnen der Reformationsbewegung und halfen die befreiende Botschaft der Reformation zu verbreiten. Luther glaubte, dass Musik eine göttliche Gabe sei, die die Herzen der Menschen berühren und sie näher zu Gott bringen könne.

Landesbischof Christian Kopp betont am Reformationstag die heilende und verbindende Kraft des Singens; „Es wirkt auf Leib und Seele. Es verbindet uns mit uns selbst, mit anderen und mit Gott. In Zeiten der Angst und Unsicherheit kann das Singen Trost und Hoffnung spenden.“ Außerdem ruft der Landesbischof die Gemeinden am Reformationstag dazu auf, das Erbe der Reformation durch das Singen neuer und alter Lieder lebendig zu halten. „Lasst uns Gott, unserem Herrn, neue Lieder singen und sie laut singen, denn wer singt, bleibt nicht allein. Singen stiftet Freude, Verbindung und Frieden.“

Am Reformationstag erinnert die evangelische Kirche an den Thesenanschlag Martin Luthers. Der Theologe soll am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen zur Reform der damaligen Kirche an die Tür der Schlosskirche von Wittenberg genagelt haben. Darin forderte er unter anderem, den Ablasshandel, mit dem sich Gläubige von ihren Sünden loskaufen konnten, zu beenden. Dieser Thesenanschlag gilt als die Geburtsstunde der Reformation."