Neuer Mehrzweckraum im Kindergarten in Willmars adventlich belebt: Erstmals Seniorenbesuch in der „Flohkiste“

Im Mehrzweckraum des Kindergartens Flohkiste sitzen zahlreiche ältere Menschen an adventlich gedeckten Tischen.
Bildrechte Evang.-Luth. Dekanatsbezirk Bad Neustadt an der Saale

Alles war rundum angenehm vorbereitet im neuen Mehrzweckraum des Kindergartens „Flohkiste“ für die erste Einladung an die Seniorenkreise aus Willmars und Filke.  Adventlicher Tischschmuck, kalte und heiße Getränke, selbstgemachte Kuchen und Torten und sogar ein kleines Geschenk neben jedem Gedeck: von den Kindern selbst eingefärbte Kerzen mit dem Wunsch „Frohe Weihnachten“. Dorothee Öhlein, Leiterin des Kindergartens, und ihr Team samt Verstärkung durch örtliche Bäckerinnen hatten den Rahmen liebevoll gestaltet. Mit drei Liedern erfreute eine Schar Kinder und ihre Erzieherinnen die Gäste. So wurde der Nachmittag zu einer Premiere für ein Konzept, das man mit „Kindergarten plus Senioren“ bezeichnen könnte. Dieses befindet sich in Willmars noch im frühen Anfangsstadium und wird sicher noch wachsen, genau wie die Kinder, die in der Flohkiste ein und aus gehen. Denn die Bedingungen sind günstig: Im Gebäude der früheren Grundschule hat der Diakonieverein den Nordflügel für den Kindergarten angemietet und konnte ein früheres Klassenzimmer als Mehrzweckraum ausstatten. Dank der großzügigen Unterstützung durch die Streutal-Allianz wurde Mobiliar angeschafft, welches zukünftig die Begegnung und Vernetzung der Generationen deutlich erleichtert. Ziel ist die ehrenamtliche Mitwirkung von Seniorinnen und Senioren mit besonderen Aktivitäten, die sonst im Kindergarten nicht möglich wären. In dieser gemeinsamen Zeit liegt ein Gewinn für alle, Kinder und Alte, Mitarbeiterinnen und Ehrenamtliche. Und dadurch auch für das gesellschaftliche Zusammenleben vor Ort.

Auch wenn die offizielle Eröffnung erst am 3. Februar 2025 stattfinden wird, wirkte der Rahmen fast offiziell: Bürgermeister Reimund Voß unterstrich in einem kurzen Grußwort das gesellschaftliche Anliegen, „dass unsere jungen Leute zukunftsgerecht ausgebildet werden“.  Er äußerte sich dankbar für die finanzielle Förderung des Umbaus der früheren Grundschule durch den Freistaat mit 1 Mio € (bei Gesamtkosten von 1,6 Mio €) und für die Unterstützung durch die Streutal-Allianz. Und wies auf ein Jubiläum hin: Vor 60 Jahren, 1964, wurde die Grundschule eröffnet. Architekt von Soden war anwesend und würdigte das Konzept als „zukunftsweisenden Impuls aus der Initiative des Kindergartens“. Zu Beginn bereits hatte Karl-Uwe Rasp als Vakanzvertreter einen Segen gesprochen über alle Menschen, junge und ältere, die in dem Gebäude aus und ein gehen.

Sonja Schneider-Rasp und Dekan Uwe Rasp zeigen beim Vortrag über die Waldenser das Bild eines Kirchenraumes mit Bullerofen
Bildrechte Evang.-Luth. Dekanatsbezirk Bad Neustadt an der Saale
Sonja Schneider-Rasp und Dekan Uwe Rasp zeigen beim Vortrag über die Waldenserkirchen im piemonter Gebirge einen Kirchenraum mit Bullerofen.


Und der evangelische Dekan trug auch gemeinsam mit seiner Gattin Sonja Schneider-Rasp den inhaltlichen Programmpunkt des Nachmittags bei. Mit zahlreichen Bildern berichteten sie von einem Besuch bei den evangelischen Waldensergemeinden in Norditalien. Diese sind älteren Ursprungs als die Reformation und könnten heute, so Dekan Rasp, als Minderheitenkirche uns in Deutschland zeigen, wie das gut funktionieren kann.

Mit kräftigem Applaus bedankten sich die beiden Seniorenkreise für alles und ließen auch einiges im Spendenkörbchen zurück. Dass man sich gemeinsam traf, war übrigens auch für die Seniorenkreise eine Premiere. Man kann es durchaus als gelungen bezeichnen.