„Kandidier für neue Wege“
hieß die Devise mit der am Samstag, 2. März, von 10:00 bis 15:00 Uhr nach Schweinfurt eingeladen worden war. Zwei Vertretende aus der Kirchenleitung, Regionalbischöfin Gisela Bornowski und Oberkirchenrat Stefan Reimers, hatten auf der Einladung mit freundlichen Gesichtern um die Teilnahme geworben:
„Sie waren bisher noch nicht Mitglied im Kirchenvorstand, aber denken darüber nach, bei der KV Wahl 2024 zu kandidieren? Sie überlegen, ob Sie noch einmal für den Kirchenvorstand kandidieren? Dann kommen Sie im März nach Schweinfurt. Wir bewerben uns bei Ihnen um Ihre Zeit. Und wir schauen gemeinsam auf kommende Veränderungen und Herausforderungen.“
Angereist in die Stadthalle in Schweinfurt waren dann aus der Region „Würzburg/Unterfranken“ etwa 100 Frauen und Männer zwischen etwa 30 bis 75 Jahren. An Tischgruppen verteilt gab es dann zum Einstieg keine trockenen Worte, sondern mehrere Gospelsongs des Jugend-Gospelchores „PraiSing“ aus Bad Kissingen unter Kirchenmusikdirektor Jörg Wöltche. Sie waren energiegeladen wie für ein ganzes Konzert, überließen dann aber doch Stefan Reimers das Mikrofon für eine geistliche Besinnung. Mit dem biblischen Gleichnis der anvertrauten „Talente“ ließ er ein theologisches Licht auf die bevorstehenden Stunden fallen.
Im anschließenden gemeinsamen Impulsreferat mit Gisela Bornowski wurden 3 Grundhaltungen für die Gespräche über die Entwicklung der Landeskirche beschworen: Ehrlichkeit, Offenheit und Vertrauen. Denn „Das wird kein Spaziergang.“, räumte Reimers ein und mahnte, offen zu sein für Kritik aber auch für Chancen. Das sei möglich auf der Grundlage gegenseitigen Vertrauens zwischen und innerhalb der Ebenen unserer Kirche. Gisela Bornowski ermutigte dazu, in der Kampagne zur Kirchenvorstandswahl die Vielfalt der evangelischen Kirche deutlich werden zu lassen und zeigte sich sicher: „Auch wenn wir kleiner und ärmer an Geld werden: Wir haben alle zusammen dieser Gesellschaft viel zu geben.“ Der gemeinsame Auftrag, „die Liebe Gottes zu den Menschen (zu) bringen“, solle als Schwerpunktaufgabe der nächsten Jahre in der Förderung von Spiritualität umgesetzt werden, so Bornowski. Und das beziehe die Arbeit in den Kirchenvorständen durchaus mit ein. Die Regionalbischöfin betonte aber auch, dass im Blick auf den demografisch vorhersehbaren starken Rückgang an hauptamtlichen Mitarbeitenden die ehrenamtliche Arbeit in den Kirchenvorständen eine große Verantwortung mit sich bringe. „Die Zukunft ist völlig offen.“, teilte Bornowski die Einschätzung aus der Kirchenleitung mit und rief auf zu „Erproben, erproben, erproben!“ auch mit dem Mut zu scheitern. Nach diesen aufrüttelnden Botschaften kam dann die Mittagspause mit einer guten Stärkung des leiblichen Wohls recht.
Wiederum ein Chor aus Bad Kissingen, die „KisSingers“, stimmte dann für den Nachmittag ein. Der bot mit sieben Gesprächsangeboten in zwei Durchgängen allen Anwesenden die Möglichkeit, direkt ins Gespräch zu kommen mit Dekaninnen und Dekanen und den beiden Vertretenden der Kirchenleitung. Die Themen reichten von „Was machen KVs?“ über „Prävention sexuelle Gewalt“ bis zu „Zukunft Landeskirche“. In intensiven Gesprächsgruppen konnten Informationen, Erfahrungen und Einschätzungen ausgetauscht und Zukunftsperspektiven diskutiert werden. Moderierte Interviews mit bereits aktiven Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorstehern trugen im Schlussplenum dazu bei, sich aus ihren praktischen Erfahrungen ermutigen zu lassen. Mit Segensworten der Regionalbischöfin schloss die Veranstaltung pünktlich und entließ alle Besucherinnen und Besucher in einen sonnigen Nachmittag.